Das Deutsche Wörterbuch (DWB) oder auch Der Grimm ist das größte deutsche Wörterbuch, mit insgesamt 33 Bänden. Es wurde von den Brüdern Grimm begonnen und erst 1960, nach über 120 Jahren, vollendet.
Die Herausgabe des Deutschen Wörterbuchs war das ehrgeizigste sprachwissenschaftliche Arbeitsvorhaben, dem sich die Brüder Grimm, die deutschen Philologen Jacob und Wilhelm Grimm, stellten.
Es handelt sich um ein klassisches Belegwörterbuch, das in aller Gründlichkeit die Herkunft jedes deutschen Wortes und seinen Gebrauch erläutern will. Das Ziel des DWB, so stellten es sich die Brüder vor, sollte es sein, dass sich der einfache Bürger der nationalen Gemeinsamkeit in der deutschen Sprache vergewissern konnte, da es zu Beginn der Arbeit am DWB noch kein politisch vereinigtes Deutschland, sondern nur viele Kleinstaaten gab.
So sollte der Benutzer den älteren deutschen Wortgebrauch genauso kennenlernen wie den (damals) modernen, unabhängig davon, ob es sich um literarische oder umgangssprachliche Ausdrucksweise handelt.
Jacob Grimm sagt selbst:
„Das wörterbuch ist kein sittenbuch, sondern ein wissenschaftliches, allen zwecken gerechtes unternehmen. selbst in der bibel gebricht es nicht an wörtern, die bei der feinen gesellschaft verpönt sind. wer an nackten bildseulen ein ärgernis nimmt oder an den nichts auslassenden wachspraeparaten der anatomie, gehe auch in diesem sal den misfälligen wörtern vorüber und betrachte die weit überwiegende mehrzahl der andern.“
– Vorwort 1. Band, S. XXXIV, Leipzig 1854
Damit wurde das DWB das erste Wörterbuch der Geschichte, in dem auch Schimpfwörter und unfeine Wörter aufgenommen wurden.
Die Brüder hatten die gewaltige Aufgabe, die vor ihnen lag, unterschätzt; das Werk war ursprünglich auf sechs bis sieben Bände und bis zu 10 Jahren Arbeit veranschlagt. Sie nahmen die Arbeit 1838 in Angriff. Mehr als 80 Mitarbeiter beschafften über 600.000 Belege, der 1. Band erschien 1854, doch sie konnten zu ihren Lebzeiten nur einen kleinen Teil bearbeiten: Wilhelm Grimm, der den Buchstaben D verfasste, starb 1859; Jacob, der die Buchstaben A, B, C und E abschließen konnte, starb am 20. September 1863 über der Bearbeitung des Artikels »Frucht«.
Nachfolgende Generationen von Sprachwissenschaftlern setzten die Arbeit fort. Anfang des 20. Jahrhunderts übernahm die Preußische Akademie der Wissenschaften die Weiterentwicklung des Wörterbuches, in Göttingen wurde eine Zentralsammelstelle zum Systematisieren der Belegstellen eingerichtet; 1930 wurde eine feste Arbeitsstelle bei der Berliner Akademie eingerichtet. 123 Jahre nach Beginn der Arbeit erschien im Januar 1961 mit der 380. Lieferung der 32. und letzte Band dieses Wörterbuches (Gesamtumfang: 67.744 Textspalten, ca. 320.000 Stichwörter, Gesamtgewicht 84 kg). Die ursprüngliche Auflage beträgt nur wenige hundert Exemplare. Der 33. Band ist ein 1971 erschienener Quellenband.